Dr. RDichardHomepage von Richard Goedeke Goedeke

 
 

Informationen zu meiner Person:

  • 1939 geb. in Woschkow, Niederlausitz
  • Ab 1947 aufgewachsen in Hoiersdorf bei Schöningen am Elm, Niedersachsen
  • 1958 Abitur am Gymnasium in Schöningen
  • 1964 Staatsexamen Geographie, Englisch
  • 1965 Doktorprüfung philosophische Fakultät Göttingen in Geographie, Englisch, Pädagogik mit von Prof. Poser betreuter Dissertation „Die Oberflächenformen des Elm“
  • 1965 Beginn Referendariat Gymnasium, Fächer Erdkunde, Englisch
  • 1967-2001 Lehrer an der Hoffmann-von-Fallersleben-Schule in Braunschweig, Fächer Erdkunde, Englisch, später noch zusätzlich Lehrbefähigung Gemeinschaftskunde, ev. Religion
  • Zwischen 1971 und 2001 über 20 erlebnispädagogisch aufgeladene Wochen Bergwandern mit Schüler/innen im Hochgebirge, auch in 2000 mit Kolleg/innen einwöchiger HvF-Stafettenlauf Braunschweig - Zugspitze
  • 1966-1982 ehrenamtlicher Jugendleiter der Sektion Braunschweig des Deutschen Alpenvereins (DAV)
  • 1968-1976 Aktionsausschuss Hohenstein und Schaffung DAV-Jugendzeltplatz Ith (mit Gerhard Pinnow, Whv)
  • 1972-1976 Landesjugendleiter des DAV in Niedersachsen
  • 1981-1986 Ratsherr in Braunschweig, Fraktion Die Grünen, u.a. Landwirtschaft Planung, Umwelt, VA
  • 1992-1996 ebenso Umwelt, Planung, Stadtgrün,
  • 2003-2006 ebenso VA, u.a. Kultur, Umwelt,
  • 1968-2016 Beauftragter des DAV für Klettern und Naturschutz in Norddeutschland
  • 1981-1991 Mitglied im Hauptausschuss des Deutschen Alpenvereins (DAV)
  • 1991-2016 Mitglied im DAV Fachbeirat (Fachkommission) Klettern und Naturschutz
  • 2005-2015 Vorsitzender Bundesausschuss Kultur und Wissenschaft des DAV und Mitglied Verbandsrat
  • Besondere Anerkennungen
  • 1990 Ehrenmitgliedschaft im Club Alpino Italiano gruppo orientale (CAAI)
  • 1992 Mitgliedschaft in der Groupe Haute Montagne (GHM)
  • 1995 Ernst-Enzensperger-Preis der DJH ür Jugendarbeit im DAV
  • 2009 Verleihung des Pelmo d’Oro für carriera alpinistica der Provinz Belluno
  • 2011 Verleihung Bundesverdienstkreuz für ehrenamtliche Tätigkeit für Jugend und Ökologie
  • Was mich geprägt hat: Ich gehöre zur Kriegs- und Nachkriegsgeneration
  • Menschen, denen ich besonders danke:
  • Meine Mutter: Sie sah in mir auch immer meinen im Krieg gebliebenen Vater,regte an, versorgte, umsorgte, natürlich zu sehr,aber ihr gelang schließlich auch das Loslassen,und ihr in den letzten Lebensjahrenauch etwas von all der Zuwendung zurückgeben zu können,das hatte etwas Tröstliches und Befreiendes zugleich.
  • Mein Vater: Den kenne ich nur über Erzählungen meiner MutterUnd über eine Mappe mit seinen Zeichnungen und Aquarellen
  • Lehrer:    Werner Freist (Kunst, Erdkunde) und Wilhelm Krieg (Kunsterzieher) - ihnen danke ich die Vertiefung der Freude am Malen und Zeichnen. Und die Freude daran, der Schönheit der Erde nachzuspüren und sie besser verstehen zu lernen
  • ESG:Wilhelm Schmidt, Studentenpfarrer in Göttingen. Ihm danke ich für Hilfen, aus naiv individualistisch-pietistischer Religiosität zu kritischer und selbstkritischer Reflexion von übernommenen Grundwerten zu finden
  • Hochschule: Heinrich Roth, Professor der Pädagogik, Kapazität der empirischen Pädagogik,der nach Herzinfarkt seine enge Konzentration auf das Fachgebiet überwand und in atemberaubenden Analysen zu aktuellen Themen Stellung bezog, etwa zu Auschwitz und My Lai als Abgründen menschlicher Möglichkeiten,deren Realisierung nur durch stete Wachsamkeit gegenüber der Entwicklungvon sie begünstigenden autoritären Strukturen zu verhindern sind
  • Schule: Wilhelm Geiger, Schulleiter, Germanist, begeistert für Schüler-Theater, der vorlebte, die positiven Anlagen junger Menschen zu verstärken:„Ich habe mich immer bemüht, die Menschen zu sehen, wie sie gemeint sind“
  • Wichtige Erfahrungen: Grenzsituationen, z. B. im Gebirge, machen bewusst: Wie kostbar ist doch das Leben! Berge sind Katalysatoren Sie schaffen über gemeinsame starke Erfahrungen Brücken zwischen Menschen, auch über Grenzen hinweg Das Erleben, wie schön die Erde ist, schafft immer wieder neu die Motivation, sie in ihrer Schönheit intakt zu erhalten, damit sie auch weiterhin Menschen Gelegenheit bietet, ihre Schönheit und Erhabenheit zu erleben, und an ihren Herausforderungen zu wachsen
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    Wir sind, was die Menschen und die Welt um uns aus uns machen.                                                                Die Menschen und die Welt um uns sind, was wir aus ihnen machen.                                                         Zumindest ein wenig. Aber oft auch ganz schön viel.                                                                               
  • Was mir Schule war Im vorgegebenen, als sinnvoll verstandenen Rahmen mit Raum für selbstbestimmte Gestaltung zusammen mit vielen Gleichgesinnten für eine gedeihliche Zukunft arbeiten.                                 Jungen Menschen helfen, dass sie mit anderen Menschen konstruktiv zusammenleben lernen.               Schulfächer daraufhin verdichten, was die Schüler/innen in ihrer Lebenszeit in all ihren Lebensdimensionen wohl praktisch brauchen werden:                                                                                                                                    Erdkunde – als Schlüssel zur Ökologie, als Schlüssel zum Begreifen der Priorität der Erhaltung der Lebensbasis und zum verantwortlichen Umgang mit ihren Möglichkeiten, aber auch zur Freude an der Schönheit der Erde als Verstärkung der Freude am Leben                                                                                                     Englisch – Hilfe zur globalen Kommunikation Mit Literatur zum Eindringen in Grundfragen z.B. Shakespeare… z.B. die Utopisten als Denker der Möglichkeiten der Gestaltung von Leben und Gesellschaft - Huxley, Orwell, Callenbach … z.B. auch songs als Elemente von Poesie aber auch von engagierter Einmischung
  • Was mir Bergsteigen und Klettern war: Im Hinaufsteigen über ein großes Stück Stein unsere begrenzten Kräfte messen an dieser viel größeren Dimension                                                                                                         Naturerfahrung und Erfahren eigener Möglichkeiten und Grenzen Gipfel als Symbol des Strebens nach oben, Auch als Projektion eines Gegners, der im Ringen um seine Erreichung alle unsere Kräfte herausfordert und zugleich erst weckt und wachsen lässt
  • Das kann ein Spiel ohne Verlierer sein: Jeder oben Ankommende ist Gewinner. Auch wer umkehrt und heil zurückkommt, ist einer. Sogar jemand, der dazu Hilfe braucht – wie jeder einmal – aber überlebt und wieder gesund wird. (Und hoffentlich seinen Rettern für die Mühen dankt…) Nur wer dabei stirbt, ist Verlierer, zumindest Verlierer von Lebenszeit mit herrlichen Möglichkeiten. Drum mag ich das Spiel nie bewusst in hohe Risiken treiben…
  • Klettern: Hinaufsteigen über Berge wo sie steil und abweisend sind.Sie mit allen Sinnen erkunden, erfassen, begreifen, erfahren. Verdichtung des Bergsteigens, mit ganzheitlichen Anforderungen, Wahrnehmen, Denken, Fühlen, Planen, zielstrebig Fähigkeiten trainieren und entwickeln, und dann wohlkalkuliert einsetzen.
    Das uns in der konkreten Situation Mögliche zupackend aber auch selbstkritisch maßvoll zu realisieren. Auch gegen unsere Angst Auch gegen Verzagen vor hohen Anforderungen Auch mit Verzicht beim Erkennen unserer tatsächlichen Grenzen Aber bei Gelingen mit tiefer Freude
  • Neutouren: Erster Mensch sein auf einem Stückchen wilder, steiler, abweisender Oberfläche dieses Planeten, das ist etwas Besonderes, Einmaliges.                                                                                                                        Wenn uns das gelingt , dann haben wir etwas Neues gedacht, gefunden, in einer Form von Land Art mit unserem Körper eine unsichtbare Linie über eine riesige Felsstruktur gezogen.                                                Das Problem finden ist ein großer, aber nur der erste Schritt.                                                                                      Es darauf zu prüfen, ob es uns möglich ist, es zu lösen, der zweite.                                                                             Der Schritt vom „Man könnte“ zum „Ich gehe hinein“ der dritte,                                                                        Ausprobieren, ob unsere Abschätzung stimmte, Schritt für Schritt, das ist dann die Nagelprobe, ob wir den Berg, die Wand richtig eingeschätzt haben und auch unsere eigenen Fähigkeiten, nicht nur unsere Kraft, nicht nur unsere Geschicklichkeit, nicht nur unsere Ausdauer, auch unsere Umsicht in der Wahl der Linie, auch unsere Fähigkeiten der Improvisation, auch das Kontrollieren unserer Angst – denn wir wollen doch weiterleben – ob wir uns überfordern, ob der Fels zu brüchig ist, ob das Wetter die Palette der Schwierigkeiten ins Überfordernde verwandelt…Trotzdem zu gehen, den Stress zu beherrschen, alles zusammen zu bringen, durchzuhalten und die selbst gestellte Aufgabe lösen. Dies alles ist ein kreativer selbstbestimmter Akt. Der ist eine besonders komplexe Situation prall intensiven Lebens. Der findet unter den damit vertrauten Aktiven zu Recht besondere Anerkennung. Es muss nicht höchste Schwierigkeit sein, aber immer eine der Aufgabe angemessene Lösung.                                                                                                                                          Eine Variante dieses Spiels ist, dass wir uns in einem Projekt doch als überfordert erleben. Dann ist die erste Aufgabe, uns dies eingestehen. Die zweite, die Umkehr und den Rückzug technisch zu schaffen. Und dann auch innerlich zu bewältigen, in der Anerkennung, dass auch die gesunde Rückkehr eine Leistung ist.                    . Eine, die uns sogar vielleicht die Möglichkeit zuspielt, dass wir unter besseren Koordinaten wieder kommen und am gleichen Ortdoch noch erfolgreich sein können.Und wenn nicht, dass es sicher noch andere uns gemäße Ziele gibt, die uns fordern, aber denen wir gewachsen sind und an denen wir wachsen.
  • Bilder machen. Zeichnen, Malen, Fotografieren: Das ist der Versuch, einem Moment Dauer zu verleihen – dem lebenswerten, bedeutsamen vor allem – das ist der Versuch, seine Vergänglichkeit zu überwinden. In letzter Konsequenz bleibt das ein aussichtsloses Unterfangen, Denn Leben ist ständig auch Veränderung. Und was ist schon ewig… Aber um den bedeutsamen Moment zu bannen, müssen wir uns bemühen, ihn ganz genau zu erfassen, weit bewusster sehen als einfach so. Und wenn es uns gelingt, damit etwas verdichtet zu fassen, dann freuen wir uns und wir erleben ihn und uns selbst damit besonders intensiv. Das klingt länger in uns nach.
  • Führerliteratur machen, für Klettern aber auch für Wandern: Der Versuch, Erfahrungen, die mich beglücken, an andere weiterzureichen, indem ich die Orte, die sie mir ermöglichten, weiterempfehle. Dabei auch, im Brechen des darin immanenten Eskapismus, diese Erfahrungen mit dem übrigen Leben zu verknüpfen
  • Politik: Als Angehöriger einer Generation, die ihre Eltern gefragt hat, was sie denn getan haben gegen Hitler und sein System, wo man es doch habe kommen sehen, da wurde irgendwann die Frage sehr wach, ob wir nicht auch selbst ebenso schuldig werden, wenn wir tatenlos zusehen bei der Installation großer Risiken, Atomkraftwerken etwa, Atomraketen Pershing II, später auch dem Klimawandel. Ich fühlte – und fühle – mich einfach besser, wenn ich im Rahmen meiner Kräfte mitstreite für die Realisierung vernünftiger Politik, die immer auch eine Politik für heute und übermorgen sein muss. Sonst ist sie nicht vernünftig.
  • Was ich jetzt nach dem Beruf tue: Nach dem Leben mit den Fahrplänen, Stundenplänen, Lehrplänen als noch sehr lebendiger Mensch nun noch stärker in eigener Regie weiter zu wirken
  •    als Geograph
  •    als Schriftsteller
  •    als Zeichner und Maler und Fotograf
  •    als Philosoph im Sinne des Zusammenschauens
  •    im politischen Handeln, (Marx hatte da schon recht)

    Die großen einfachen Weisheiten fördern und verbreiten … Wie schön ist doch die Erde! Wie schön ist das Leben! Carpe Diem! Nutzt den Tag! Macht was draus! Genießt es, aber helft dabei auch denen, die damit Schwierigkeiten haben, damit auch sie Freude am Leben haben können! Eigener Hedonismus und soziale Verantwortung gehören zusammen! Diesem gewaltigen und bis ins winzigste verästelten, geheimnisvollen Universum, von dessen Lauf wir einiges lernen können, das aber auf die Fragen des Woher und Warum nicht antwortet. Gleich, ob da drin vielleicht doch jemand zuhört oder gar lenkt oder nicht:

Danke!